Mein Kindergartenkind ist Schulanfänger

 

- Schulpflicht

Mit Beginn der Schulpflicht (in dem Jahr, in dem ein Kind vor dem 1. September sechs Jahre alt wird) müssen alle Kinder, die sich in Österreich dauerhaft aufhalten, eine Schule mit Öffentlichkeitsrecht besuchen. Schulpflichtige Kinder müssen von den Eltern beziehungsweise den Erziehungsberechtigten bei der zuständigen Volksschule angemeldet werden (Schuleinschreibung). Zur Feststellung der Schulreife werden Kinder und Eltern zur Schülereinschreibung und Schulreifefeststellung eingeladen.

- Schülereinschreibung

Das schulpflichtige Kind ist zur Schülereinschreibung unbedingt mitzunehmen, da sich der Schuldirektor einen ersten Eindruck vom Kind verschaffen kann und abschätzt, ob dieses die Schulreife besitzt. Außerdem hat das Kind so die Möglichkeit, die Schule schon etwas kennen zu lernen. Die Schülereinschreibung dient aber grundsätzlich zur administrativen Aufnahme der Schülerinnen und Schüler wozu die Unterlagen, die in der Einladung aufgeführt sind, mitzunehmen sind. Sollten bereits hier Auffälligkeiten oder Bedenken – von Schule oder Eltern – vorhanden sein, kann bereits hier der Dialog zwischen Direktion und Eltern stattfinden. Die Schülereinschreibung für das Schuljahr 2020/2021 findet am 25.11.2019 statt.

Mitzubringen ist:

  • das schulpflichtige Kind
  • den ausgefüllten Schüleraufnahmebogen
  • Geburtsurkunde des Kindes
  • Meldezettel des Kindes
  • eCard des Kindes
  • Staatsbürgerschaftsnachweis des Kindes oder des/r Erziehungsberechtigten
  • Impfkarte + Kopie der Impfkarte für die Schule

Falls zutreffend:

  • Taufschein
  • bei Namensänderung des Kindes, die entsprechende Urkunde
  • Getrennte Eltern oder Alleinerziehende– entsprechender Nachweis über Erziehungsberechtigung
  • Gerichtsbeschluss zur Vormundschaft
- Schulreifefeststellung

Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell. Damit alle Kinder für ihre Entfaltung ausreichend Zeit bekommen, wird deren Schulreife überprüft. Das heißt, es wird kontrolliert, ob das Kind schon körperlich, sozial, emotional und geistig „reif“ für die Schule ist oder noch etwas Zeit benötigt. Die Schulreifefeststellung findet in einem vorgegebenen Zeitraum (meist Ende Februar) in der Schule statt. Die Kinder werden dazu von den Eltern in der Schule abgegeben und nach Beendigung wieder abgeholt. In der Zwischenzeit durlaufen die Kinder verschieden Stationen zu den Themen Feinmotorik, Grobmotorik, mathematische und sprachlich Vorläuferfertigkeiten. Zudem wird in der Kleingruppe auf die soziale und emotionale Schulreife geachtet.

- Wie geht es weiter?

Nach der Schulreifefeststellung werden die erhobenen Daten ausgewertet und festgestellt, ob ein Kind schulreif ist oder nicht. Sollten keine Auffälligkeiten und Bedenken vorhanden sein, wir das Kind in der 1. Schulstufe eingeschult und sie erhalten Rückmeldung von der Schulleitung nur nach Wunsch ab Mitte Mai. Wurde jedoch festgestellt, dass die Schulreife nicht gegeben ist, werden sie von der Schulleitung kontaktiert und die weiteren Schritte gemeinsam festgelegt.

- Wann ist mein Kind schulreif?

Ihr Kind kann als schulreif angesehen werden, wenn es die fachliche, soziale, emotionale und körperliche Schulreife besitzt. Diese setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen.

Fachlich Emotional Sozial Körperlich
Zahlen- und Mengenverständnis Frustrations-toleranz Höflichkeit Grobmotorik
Merkfähigkeit Entscheidungs-fähigkeit Kontakt-fähigkeit Feinmotorik
Arbeitsanweisung-en begreifen Arbeitsanweisung-en ausführen Regeln einhalten Wahrnehmung/ Beobachtung
Sprech- und Sprachfähigkeit Selbständig sein Rücksicht nehmen Gesundheit
Basteln und malen Neugierige sein Konflikte aushalten Freude an der Bewegung
    Empathie  
    Ausdauer/ Konzentration  
       

 

- Was kann ich zur Förderung der Schulreife tun?

Sie können Ihr Kind am besten auf die Schule vorbereiten, in den Sie ein gutes Vorbild sind und auf die Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen. Reden Sie über die Schule – verklären oder verschlechtern Sie dabei das Bild der Schule nicht. Zeigen Sie Interesse für schulische Belangen Ihres Kindes. Richten Sie Ihrem Kind bereits vor der Einschulung einen Platz ein, an dem es später Hausaufgaben machen kann. Bereits jetzt kann es Aufgaben oder Zeichnungen dort erledigen. Wichtig ist, hierbei auf eine ungestörte Atmosphäre zu achten (Fernseher, Radio, Geschwister etc. könnten Ablenkungen sein). Versuchen Sie gemeinsam, Ihrem Kind Verantwortung zu übertragen. Das kann in vielen verschieden Bereichen des Alltages passieren. Kindergartentasche selber packen, Arbeitsplatz in Ordnung halten, Müll hinausbringe, sich selber anziehen usw. Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Kind! Vorlesen, Ausflüge, gemeinsam kochen – all das fördert Ihr Kind in genau den Bereichen, die für die Schule und das spätere Leben wichtig sind!

- Was ist nach Schulbeginn wichtig?

Der Übergang von Kindergarten zur Schule kann für viele Kinder schwierig sein. Das Leben verändert sich vom sehr kindlichen Leben, in dem vor allem Spiel im Vordergrund steht, hin zu einem Alltag, in dem auch Pflichten, Leistung und Lernen einen großen Stellenwert einnehmen. Der Tagesablauf ändert sich. Zeitliche Nischen für Rückzug und Handlungsfreiheit sind nicht mehr in dem Ausmaß gegeben wir im Kindergarten. Kinder müssen sich wesentlich mehr anpassen und ihre Impulse stärker steuern. Wichtig ist, Ihrem Kind in dieser Phase Rückhalt und Zeit zu geben. Es fällt nicht jedem Kind gleich schwer oder leicht, sich ins Schulleben zu integrieren. Vertrauen Sie auf Ihr Kind und auf die pädagogische Arbeit der Schule.